Tagebuch
Call for Papers: Studienkurs »Medialität des Sakralen« 24. – 28. September 2018
Deadline: 7. Mai 2018
Medialität des Sakralen
Bilder und Vermittlungsstrategien des Heiligen in Mittelalter und früher Neuzeit
Studienkurs Warburg-Haus (24. – 28.9.2018)
Leitung: Prof. Dr. Peter Schmidt und Lena Marschall, M.A., Universität Hamburg
Wird die Welt in getrennten Sphären von Diesseits und Jenseits, von Göttlichem und Kreatürlichem gedacht, bedarf es Strukturen der Vermittlung. Medialität ist deshalb in den letzten Jahren von den Kulturwissenschaften und der Theologie als zentraler Aspekt des Christentums herausgearbeitet worden. Christus und die Heiligen sind Medien im Sinne der Vermittlungsstrukturen zwischen der Menschheit und Gott. Das Heilige kann in seiner sinnlich wahrnehmbaren Konkretisierung – etwa in Form heiliger Orte, Objekte, Reliquien etc. – zum Medium werden. Gleichzeitig bedarf das Heilige selbst der Vermittlung: Denn der Mensch ist, wie etwa Gregor des Großen es formuliert, durch den Sündenfall so stumpf geworden, dass er das Göttliche nur über Hilfsmittel wie die sinnliche Vorstellung erkennen kann.
Hier kommt das Bild ins Spiel. Über die Präsenz des Heiligen in oder gleichsam hinter den Bildern ist in der Kunstwissenschaft viel gesprochen worden; über die medialen Funktionen von Bildern in Hinblick auf das Heilige noch nicht genug. Das ist nun Ziel des diesjährigen Studienkurses des Warburg-Hauses. Denkbare Aspekte könnten dabei sein:
– Bilder vervielfältigen / verbreiten Heiliges
– neue Bildmedien vermitteln Heiliges
– Bilder und heilige Orte / heilige Objekte
– die Körper der Heiligen – unsichtbar, sichtbar
– die Sakramente (als media salutis) und das Medium des Bildes
– Bilder thematisieren Vermittlungsprozesse zwischen dem Menschlichen und Göttlichen
– Reformationen der Vermittlungsfunktion von Bildern
Diese Punkte sind nur als Anregungen und Vorschläge zu verstehen.
Erwünscht sind Bewerbungen von fortgeschrittenen Studierenden oder AbsolventInnen der Kunstgeschichte oder eines einschlägigen Bereichs der Kulturwissenschaften, die im weit gefassten thematischen Feld des Studienkurses eine Master- oder Doktorarbeit begonnen oder kürzlich abgeschlossen haben. Fortgeschrittene Studierende im Haupt- bzw. Masterstudium, die ein entsprechendes konkretes Interesse verfolgen, sind eingeladen, sich zu bewerben. Die TeilnehmerInnen stellen in einem 30-minütigen Beitrag ihr Forschungsthema oder einen einschlägigen Aspekt vor. Intensive Diskussion und Austausch über diese Beiträge, über ausgewählte Aspekte des Rahmenthemas und einschlägige Texte soll im Mittelpunkt stehen. Außerdem ist eine eintägige Exkursion vorgesehen. Diskussionssprache des Studienkurses ist Deutsch, Nicht-MuttersprachlerInnen können ihre eigenen Beiträge jedoch auch in Englisch vortragen. Die Kosten für die Anreise (2. Klasse) und Unterbringung im Doppelzimmer trägt die Aby-Warburg-Stiftung.
Bewerbungen zur Teilnahme können in Deutsch oder Englisch verfasst sein und sollen die folgenden Unterlagen enthalten (alles in einem zusammenhängenden PDF):
1. Lebenslauf
2. Kurze Skizze eines Vortragsthemas und Darlegung der Motivation für die Teilnahme (zusammen max. 500 Wörter)
3. Angabe der ungefähren Fahrtkosten
Die Bewerbungen sind bis zum 7. Mai 2018 zu richten an:
Prof. Dr. Peter Schmidt und Lena Marschall, M.A.,
unter der E-Mail-Adresse: lena.marschall@uni-hamburg.de
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