Tagebuch
Buchvorstellung: Wolfgang Kemp, »Die ehrbaren Täuscher. Rembrandt und Descartes im Jahr 1641«
Mittwoch, 31. Mai 2023. Wolfgang Kemp im Gespräch mit Yannis Hadjinicolaou, in Kooperation mit dem Schlaufen Verlag, Berlin
Sehr herzlich lud das Warburg-Haus am Mittwoch, 31. Mai 2023 um 19.00 Uhr im Rahmen des Schwerpunktthemas 2023 »Dynamiken der Form« in Kooperation mit dem Schlaufen Verlag, Berlin, zur Vorstellung des jüngst erschienenen neuen Buches von Wolfgang Kemp:
Die ehrbaren Täuscher. Rembrandt und Descartes im Jahr 1641
Wolfgang Kemp stellte das Buch vor im Gespräch mit Yannis Hadjinicolaou (Warburg-Haus, Forschungsverbund »Bilderfahrzeuge« / Kunsthistorisches Institut, Universität Bonn).
Rembrandt und Descartes halten sich gleichzeitig in Amsterdam auf und arbeiten jeweils an demselben Thema: Der eine schreibt über die Vorstellung, dem Menschen könne seine Wahrnehmung durch einen bösen Geist lediglich vorgetäuscht werden, der andere malt eine junge Frau, deren Hand über den Rahmen heraus in die Realität des Betrachters zu greifen scheint, ein Trompe-l’oeil, eine Augentäuschung. Während der eine seine Gewissheit in dem Satz »ego cogito, ergo sum« (Ich denke, also bin ich) sucht, lotet der andere die Gattung des Selbst-Portraits bis zu seinem Lebensende immer wieder von Neuem aus. Beide verstehen sich auf das Spiel der Maskerade, darauf, sich zu verkleiden, in Rollen zu schlüpfen und somit sich auf der Bühne der Öffentlichkeit einerseits zu präsentieren sowie andererseits zu verbergen – das Täuschen verschafft ihnen Freiräume. Ausgehend von Rembrandts Gemälde Mädchen im Bilderrahmen entfaltet Wolfgang Kemp in seinem Essay ein historisches Tableau, auf dem beide Akteure sich auf sehr unterschiedliche Weise an Täuschung, Subjektivität und Freiheit abarbeiten.
Wolfgang Kemp ist Kunsthistoriker und lehrte bis zu seiner Emeritierung 2011 am Kunstgeschichtlichen Seminar der Universität Hamburg. 2018 erhielt er von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung den Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa. Mit seinen Veröffentlichungen führte er die Rezeptionsästhetik in die kunsthistorische Forschung ein und trug wesentlich dazu bei, dass die Fotografie ein etablierter Gegenstand seines Faches wurde. Neben zahlreichen Schriften über Kunst, Architektur, Fotografie und Theorie erscheinen von ihm auch Erzählungen und Essays sowie Beiträge in den Feuilletons der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Wochenzeitung Die Zeit. Erschienen sind u.a. Der Scheich, Springe: zu Klampen 2018. Von Gestalt gesteigert zu Gestalt. Hokusais 100 Ansichten des Fuji, Berlin: Merve 2006. Vertraulicher Bericht über den Verkauf einer Kommode und andere Kunstgeschichten, München: Hanser 2002.
Dynamiken der Form
Der abwesende Ernst Cassirer. Buchvorstellung und Gespräch mit Susanne Wittek und Birgit Recki
In Kooperation mit der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung
Anlässlich der Neuerscheinung der von Susanne Wittek verfassten Biographie lud das Warburg-Haus in Kooperation mit der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung am 11. Februar zu einem Abend über Ernst Cassirer (1874-1945). Über den ersten Professor für Philosophie und ehemaligen Rektor der…
Die Künste im technischen Zeitalter / Ernst Cassirer
Stadtspaziergang mit Birgit Recki
Ernst Cassirer, die K.B.W. und Hamburg
Am Freitag, den 7. Juni versammelten sich 30 Personen im Warburg-Haus zu einem thematischen Stadtspaziergang mit Birgit Recki, Direktorin des Warburg-Hauses, auf den Spuren von Ernst Cassirer und der Kulturwissenschaftlichen Bibliothek Warburg: Cassirer, einer der letzten Universalgelehrten des 20.…
Die Künste im technischen Zeitalter / Ernst Cassirer / Universitätsjubiläum 2019
Symposion: Cassirer und Kant
Freitag 5. + Samstag 6. Oktober 2018: Öffentliches Symposion der Internationalen Ernst-Cassirer-Gesellschaft 2018
Am Freitag, den 5. Oktober und Samstag, den 6. Oktober 2018 findet im Warburg-Haus das Symposion der Internationalen Ernst-Cassirer-Gesellschaft 2018 statt. Beginn: Freitag, 5. Oktober, 14.30 Uhr Alle Vorträge sind öffentlich und kostenlos. Cassirer und Kant Zum Abschluss der Kant-Ausgabe in zehn…
Ernst Cassirer
28. Juli 2017 – 143. Geburtstag des Philosophen Ernst Cassirer
von Birgit Recki anlässlich des Geburtstages des großen Kulturphilosophen und Erkenntnistheoretikers
Ernst Cassirer, der sein philosophisches Werk in engem Kontakt mit der Kulturwissenschaftlichen Bibliothek Warburg und im intensiven Austausch mit ihrem Gründer entwickelte, wurde am 28. Juli 1874 als zweites von sieben Kindern des Kaufmanns Eduard Cassirer und seiner Frau Jenny in Breslau…
Ernst Cassirer / Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg
„Deines Geistes Reife“: Erwin Panofsky schreibt Ernst Cassirer ein Kurzgedicht
Zum Geburtstag von Ernst Cassirer: Ein Fundstück aus dem Warburg-Archiv
Zum Geburtstag des bedeutenden Kulturphilosophen und Philosophiehistorikers, Erkenntnis- und Wissenschaftstheoretikers Ernst Cassirer (*28. Juli 1874) zeigen wir ein Fundstück aus dem Warburg-Archiv im Warburg-Haus, Nr. 1048: Panofsky an Cassirer Deines Geistes Reife Tat mir arg…
Ernst Cassirer / Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg