Tagebuch
Online: Vortrag von Eckart Goebel, Tübingen
»Unter Hochdruck. Hydraulik als Paradigma der Kulturwissenschaft«
Sehr herzlich lud das Warburg-Haus im Rahmen der Vortragsreihe zum Jahresthema 2024, »Dynamiken der Form II«, am Dienstag, 4. Juni 2024 um 19.00 Uhr zu einem Vortrag von Eckart Goebel, Tübingen:
»Unter Hochdruck. Hydraulik als Paradigma der Kulturwissenschaft«
Eckart Goebel ist seit 2015 Inhaber des Lehrstuhls für Komparatistik und Neuere deutsche Literatur an der Universität Tübingen. Er studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Germanistik und Philosophie an der FU Berlin (Magister 1991) sowie Germanistik und Philosophie am St. Hugh’s College, Oxford (MA oxon. 1992). 1995 wurde er im Institut für AVL der FU mit Konstellation und Existenz. Kritik der Geschichte um 1930: Studien zu Heidegger, Benjamin, Jahnn und Musil promoviert (Tübingen: Stauffenburg 1996). 2001 habilitierte er sich im Fach AVL mit der Studie Der engagierte Solitär. Die Gewinnung des Begriffs Einsamkeit aus der Phänomenologie der Liebe im Frühwerk Jean-Paul Sartres (Berlin: Akademie, 2001). Von 1995 bis 2005 war Goebel Wissenschaftlicher Mitarbeiter von Eberhard Lämmert am Berliner Zentrum für Literaturforschung. 2005 erfolgte die Berufung auf eine Professur am Department of German der NYU. 2013/14 war Goebel Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Seit 2018 einer der Herausgeber der englischen Zeitschrift German Life & Letters. Zu seinen Arbeitsgebieten gehören neben europäischer und nordamerikanischer Literaturgeschichte die Goethezeit, Thomas Mann, Ideengeschichte, Anthropologie sowie Literatur und Psychoanalyse.
Im Sommer 2024 ist er Fellow der DFG-Kolleg-Forschungsgruppe »Imaginarien der Kraft« (Universität Hamburg) und forscht zum Thema »Hydraulik und Homöostase als Paradigmen der Kulturtheorie«. Im Zentrum dieser Forschung steht die Frage, welchen Einfluss das weit vor kontroversen kulturgeschichtlichen Studien, die in den 1950er Jahren erschienen, bekannte System hydraulischer Gesellschaften womöglich auf die Theoriebildung der Psychoanalyse besaß, in deren Zentrum das hydraulische Triebmodell steht, die Wasserwirtschaft der Seele. Damit fragt Goebel nach der Herkunft des »hydraulischen Triebmodells« in Freuds Schriften, dessen Rede von den ›Quellen‹ des Triebs, vom Fließen, von Stauungen, Hemmungen, Druck, Abfuhr, ›seelischem Gleichgewicht‹ etc. tatsächlich an Wasserwirtschaft denken lässt.
Beachten Sie in unserem Veranstaltungskalender auch die Kooperationsveranstaltung mit dem Museum für Kunst & Gewerbe Hamburg zur aktuellen Ausstellung »Water Pressure. Gestaltung für die Zukunft« am Donnerstag, 13. Juni: In einem Seminar in der Ausstellung werden ausgewählte Inhalte gemeinsam nach kulturwissenschaftlichen, designtheoretischen und künstlerischen Aspekten befragt und diskutiert mit Tulga Beyerle, Direktorin MK&G Hamburg, Eckart Goebel und Benjamin Fellmann (Warburg-Haus).
Die Aufzeichnung erfolgte durch das Team des DL-Büros der Fakultät für Geisteswissenschaften und steht auf der UHH-eigenen Plattform Lecture2Go bereit.
Dynamiken der Form II / Publikationen
Call for Papers: Studienkurs »Imaginarien der Kraft: Kunst, Literatur, Wissenschaft« 29. September – 3. Oktober 2019
Deadline 20. Mai 2019
Imaginarien der Kraft Kunst, Literatur, Wissenschaft Studienkurs Warburg-Haus (29.09.–03.10.2019) Leitung: Prof. Dr. Cornelia Zumbusch und Prof. Dr. Frank Fehrenbach, Universität Hamburg Sowohl aus historischer als auch aktueller Perspektive ist der Begriff »Kraft« mit unterschiedlichsten…
Call for Papers / Studienkurs
Call for Papers: Studienkurs »Medialität des Sakralen« 24. – 28. September 2018
Deadline: 7. Mai 2018
Medialität des Sakralen Bilder und Vermittlungsstrategien des Heiligen in Mittelalter und früher Neuzeit Studienkurs Warburg-Haus (24. – 28.9.2018) Leitung: Prof. Dr. Peter Schmidt und Lena Marschall, M.A., Universität Hamburg Wird die Welt in getrennten Sphären von Diesseits und…
Call for Papers / Studienkurs