Tagebuch
Vorträge und Studien der Bibliothek Warburg
Fritz Saxl: „Die Bibliothek Warburg und ihr Ziel"
„Das Problem der Bibliothek Warburg ist die Frage nach Ausbreitung und Wesen des Einflusses der Antike auf die nachantiken Kulturen.“ – mit diesen Worten leitete Fritz Saxl, zu diesem Zeitpunkt Leiter der Kulturwissenschaftlichen Bibliothek Warburg, seinen programmatischen Aufsatz mit dem Titel „Die Bibliothek Warburg und ihr Ziel“ ein. Er eröffnete mit diesem Beitrag zugleich die Reihe der „Vorträge der Bibliothek Warburg“, die in der Folge bis zur Ausgabe 1930/31 in neun Bänden erscheinen sollte und Aufsätze von Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen versammelte, die im Kontakt mit der K.B.W. standen. Zusammen mit den „Studien der Bibliothek Warburg“ bildete die Publikationsreihe ein Instrument, um die Forschungen der inzwischen von der Bibliothek des Privatgelehrten Aby Warburg zu einer halböffentlichen Institution entwickelten K.B.W. einem größeren Fachpublikum zugänglich zu machen. Sie sollten – wie die Bibliothek selbst – zugleich Ergebnis und Instrument der bisherigen und künftigen Arbeit bilden. Saxl schloss seinen Text zur Ausrichtung der K.B.W. mit den Worten: „Ein Problem ist in seiner Größe erkannt, Werkzeuge zu seiner Bearbeitung gegeben; werden sie richtig angewendet, so dürfen wir hoffen, der Lösung eines wissenschaftlichen Problems, das uns ein Suchender gewiesen hat, näher zu kommen.“ Es folgte Ernst Cassirers Beitrag „Der Begriff der symbolischen Form im Aufbau der Geisteswissenschaften.“