Schwerpunktthemen
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2019
Die Künste im technischen Zeitalter
Konzeption: Birgit Recki und Benjamin Fellmann
In das Jahr 2019 mit seinem hundertjährigen Jubiläum der 1919 gegründeten Universität Hamburg fällt auch der 90. Todestag von Aby Warburg. In diesem Jahr rückt das Warburg-Haus Aby Warburg und die Geburt der modernen Kunstwissenschaft in Hamburg in den Fokus eines Veranstaltungs-Programms zum Universitätsjubiläum: »Die Künste im technischen Zeitalter«. Seit den 1920er Jahren spielte die Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg eine entscheidende Rolle beim Aufbau der Kunstgeschichte und bei der Vernetzung der Geisteswissenschaften an der Universität Hamburg. Mit der Eröffnung ihres Gebäudes in der Heilwigstraße 116 im Jahr 1926, dem seit 1995 wieder öffentlichen Warburg-Haus, hatte ihr Gründer Aby Warburg ihr auch einen auf interdisziplinären Austausch ausgerichteten institutionellen Ort gegeben. Die Hamburger Schule um Erwin Panofsky, Fritz Saxl, William S. Heckscher, Edgar Wind u.a. hat es, inspiriert durch die innovativen Impulse aus Warburgs kunsthistorischen Arbeiten und der mit ihnen durchgehend verbundenen Methodenreflexion, in Jahrzehnten produktiver Forschung – auch nach dem Londoner Exil der Bibliothek ab 1933 – zu Weltgeltung gebracht. Unter dem Thema »Kunst und Technik« ist der Aktualität von Warburgs Ansatz bis ins 21. Jahrhundert nachzugehen. Das Universitätsjubiläum bietet den willkommenen Anlass, an die Rolle zu erinnern, die Aby Warburg und seine Familie, der Kreis der Wissenschaftler um Warburg beim Aufbau der Universität Hamburg gespielt haben – darunter insbesondere Erwin Panofsky, erster Ordinarius für Kunstgeschichte, und der Philosoph Ernst Cassirer, einer der ersten 1919 berufenen Professoren und Rektor der Universität im Amtsjahr 1929/1930. Im Fokus stehen auch die gegenwärtigen Projekte und Aktivitäten im Warburg-Haus, seine Archive und Forschungsstellen und sein wissenschaftliches und kulturelles Umfeld.
Nach der Auftaktveranstaltung mit einer Ausstellung und Performance der israelischen Künstlerin Hila Laviv im Oktober 2018 widmet sich die Vortragsreihe im ersten Halbjahr 2019 Warburgs Verhältnis zu Technologien, technischen Animationen im Film sowie Musik und dem Klang im digitalen Zeitalter (Thomas Hensel, Gertrud Koch, Rolf Goebel). Im Sommersemester führt ein Seminar Studierende in die Geschichte der Hamburger Schule ein. Die Vortragsreihe wird ergänzt durch thematische Stadtspaziergänge auf den Spuren von Ernst Cassirer, Aby Warburg und des Architekten des Warburg-Hauses Gerhard Langmaack sowie seines Lehrers Fritz Schumacher, des Hamburger Oberbaudirektors (Birgit Recki, Karen Michels, Hermann Hipp). Besuche in Kooperation mit dem Denkmalverein Hamburg, Führungen für Studierende und interessierte Besucher, Filmvorführungen und weitere Veranstaltungen sowie ein Tag der offenen Tür im Juni 2019 mit einem Abendvortrag über Warburg und die Wissenschaft in Hamburg (Michael Diers) öffnen das Haus zur Stadt und laden dazu ein, seine Geschichte und seine Einrichtungen kennenzulernen.
Im zweiten Halbjahr befasst sich die Vortragsreihe mit Architektur als Technik am Beispiel des Petersdoms in Rom, mit affizierenden Techniken des Films und dem Hamburger Planetarium als Zweigstelle von Aby Warburgs K.B.W. (Pascal Dubourg Glatigny, Christiane Voss, Uwe Fleckner). Im Herbst findet anlässlich der Ausstellung zum diesjährigen 150. Jubiläum der Hamburger Kunsthalle ein Seminar in der Ausstellung statt mit der Abteilung Provenienzforschung der Kunsthalle und der Liebelt-Stiftungsprofessur für Provenienzforschung (Ute Haug, Gesa Jeuthe), und im Oktober erinnert ein Festvortrag an den 90. Todestag von Aby Warburg.Veranstaltungen
25.6.2019
Di11.00 UHRTAG DER OFFENEN TÜR zum Universitätsjubiläum 2019
25.6.2019
Di19.00 UHRDer Gelehrte, der unter die Kaufleute fiel. Warburg, Hamburg und die Wissenschaft
Ein Abendvortrag von Michael Diers, Hamburg/Berlin
18.6.2019
Di19.00 UHROrpheus digital. Klang, Bild und Welt im Medienzeitalter
Rolf Goebel, Huntsville
7.6.2019
Fr15.30 UHRSTADTSPAZIERGANG: Ernst Cassirer, die KBW und Hamburg
Mit Birgit Recki
16.5.2019
Do15.30 UHRSTADTSPAZIERGANG: Schöne Bauwerke als Spuren und Manifeste – Fritz Schumacher und Aby Warburg in Eppendorf
Mit Hermann Hipp
9.5.2019
Do17.00 UHRDas Archiv Hamburger Kunst im Warburg-Haus
Führung für Studierende und interessierte Besucher
7.5.2019
Di19.00 UHRAnimation durch Technik – Animation der Technik
Gertrud Koch, Berlin
25.4.2019
Do17.00 UHRDas Archiv William S. Heckscher im Warburg-Haus
Führung für Studierende und interessierte Besucher
16.4.2019
Di15.30 UHRSTADTSPAZIERGANG: Aby Warburg und Hamburg
Mit Karen Michels
2.4.2019
Di19.00 UHRVon Canali, Himmelsschiffen und Sterndämonen. Aby Warburgs »Auffahrt durch den Weltenraum«
Thomas Hensel, Pforzheim
23.3.2019
Sa14.30 UHRFÜHRUNG durch das Warburg-Haus. Mit Fanny Weidehaas und Benjamin Fellmann: Das Warburg-Haus und das Archiv Hamburger Kunst (AUSGEBUCHT)
In Kooperation mit dem Denkmalverein Hamburg
25.2.2019BIS26.2.2019FILM im Lesesaal: Oper. L’Opéra de Paris
In Kooperation mit »Flexibles Flimmern - das mobile Kino«
26.1.2019
Sa14.30 UHRFÜHRUNG mit Prof. Martin Warnke und Benjamin Fellmann: Das Warburg-Haus und der Bildindex zur Politischen Ikonographie
In Kooperation mit dem Denkmalverein Hamburg
18.10.2018
Do19.00 UHRPERFORMANCE UND AUSSTELLUNG: SommerHaus-CutOut
Hila Laviv, Tel Aviv: Performance und Ausstellung zu Anna Warburgs Erinnerungsalbum
15.10.2018
Mo19.30 UHRPERFORMANCE UND AUSSTELLUNG: SommerHaus-CutOut
Hila Laviv, Tel Aviv: Performance und Ausstellung zu Anna Warburgs Erinnerungsalbum
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2018
Politische Emotionen
Reichstagskuppel von Norman Foster, Berlin (Detail)
© Deutscher Bundestag / Arndt Oehmichen
Konzeption: Cornelia Zumbusch und Benjamin Fellmann
Angst, Sorge, Empörung oder Verachtung, aber auch Vertrauen, Hoffnung, Mitleid, Empathie oder Sympathie werden momentan als politische Kräfte verstärkt diskutiert. Über die zentrale Rolle von Emotionen in politischen Prozessen scheint man sich zwar einig zu sein: Sie gelten als Movens sowohl von Protestbewegungen als auch als Faktor in demokratischen Meinungsbildungsprozessen, sie scheinen den Zusammenhalt politischer Gebilde zu garantieren, sie sind verantwortlich für massenpsychologische Phänomene wie Umsturz und Revolution oder für das Kippen dieser Bewegungen in Terror und Schrecken. Die Einschätzungen des Phänomens divergieren indes beträchtlich. Während die einen den Mangel an ›politischer Leidenschaft‹ bedauern, warnen andere vor Hysterie, vor ›Wutbürgern‹ und vor einer emotionsgesteuerten Politik. Sind ›Gefühlspolitiken‹ also legitim oder wäre vielmehr generelle Skepsis gegenüber emotionalen Überwältigungsstrategien geboten? Sollen und können politische Entscheidungen überhaupt rational getroffen werden, oder sind Emotionen aus der Politik schlicht nicht wegzudenken?
Der Diskussion dieser Fragen will der Themenschwerpunkt »Politische Emotionen« am Warburg-Haus Raum bieten. Die Vortragsreihe im ersten Halbjahr 2018 widmete sich der politischen Gefühlskultur in der Demokratie, dem Mitgefühl und dessen dunklen Seiten sowie gesellschaftlichen Affektlagen im Krieg (Hans-Peter Krüger, Sigrid Weigel, Fritz Breithaupt und Alexander Honold). Die Vortragsreihe wird von Kooperationsveranstaltungen zur Darstellung und Rolle von Emotionen in Film, Medien, Literatur und Künsten flankiert. Den Abschluss des ersten Halbjahrs bildete im Juli 2018 ein Thementag zur kulturellen Wahrnehmung von (Natur-)Katastrophen, den das Warburg-Haus in Kooperation mit der Forschungsstelle Naturbilder der Universität Hamburg an der Hamburger Kunsthalle veranstaltet. Das diesjährige Internationale Warburg-Kolleg widmet sich im Oktober 2018 ›Politischen Emotionen in den Künsten‹: Von welchen Ikonographien zehren aktuelle Emotionspolitiken, welchen längst kodierten Dramaturgien folgen soziale Bewegungen, welche bekannten Narrative der Mobilisierung oder Eindämmung politische Emotionen werden aufgegriffen? Die Vortragsreihe im zweiten Halbjahr 2018 befasst sich mit medialen und digitalen Repräsentationen politischer Affekte: Betrachtet werden das Genrekino als Erfahrungsraum von Gemeinschaftssinn, Emotionalisierungsprozesse im Journalismus und politisch-ikonologische Strategien im Zeitalter des Internet-Memes (Hermann Kappelhoff, Irene Neverla und Andrea Pinotti).
Veranstaltungen
4.12.2018
Di19.00 UHRWissenschaftspreis der Aby-Warburg-Stiftung 2018: Andrea Pinotti, Mailand
Replik der Gewalt, Replik auf die Gewalt
27.11.2018
Di19.00 UHREmotionskulturen im (visuellen) Journalismus
Irene Neverla, Hamburg
20.11.2018
Di17.00 UHRTHEMENNACHMITTAG mit Kuratorenführung im Kunstverein in Hamburg und Podiumsdiskussion im Warburg-Haus
Frank Adloff (Hamburg), Ted Fendt (New York), Doreen Mende (Genf/Berlin), Bettina Steinbrügge (Hamburg)
16.10.2018
Di19.00 UHREin Gefühl für das Gemeinschaftliche: Das Genrekino als Erfahrungsraum urteilenden Denkens
Hermann Kappelhoff, Berlin
5.7.2018
Do14.00 UHRTHEMENTAG: Katastrophen und ihre Wahrnehmung
In der Hamburger Kunsthalle zur Ausstellung »Entfesselte Natur. Das Bild der Katastrophe seit 1600«
2.7.2018
Mo19.00 UHRRausch, Taumel, Schicksalsergebenheit: Im Planetarium des Krieges
Alexander Honold, Basel - Stiftungsprofessur der Aby-Warburg-Stiftung 2018
21.6.2018
Do19.00 UHRDie dunklen Seiten der Empathie
Fritz Breithaupt, Bloomington
13.6.2018BIS14.6.2018FILM: Die Konsensfabrik. Noam Chomsky und die Medien
CAN 1992, 167 Min. - Einführung: Brainery - Ideen fürs Leben!
29.5.2018
Di19.00 UHRLESUNG: Antiromantisches Manifest
Lesung von Marie Rotkopf (Paris, Hamburg) und Gespräch mit Frank Adloff (Hamburg)
15.5.2018
Di19.00 UHRVom Mitgefühl
Sigrid Weigel, Berlin
26.4.2018
Do19.00 UHRZur politischen Gefühlskultur in der Demokratie
Hans-Peter Krüger, Potsdam
16.4.2018BIS17.4.2018FILM: Rather Die Than Die / Eher sterben als sterben, Natacha Nisic
F 2017, 66 Min.
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2017
Latenz in den Künsten
Piero della Francesca, Pala Montefeltro, 1472-74 (Detail)
Konzeption: Cornelia Zumbusch
Unsere modernen Lebenswelten verändern sich rasant – und doch ist das, was überholt und abgelegt scheint, nicht einfach aus der Welt. Was also passiert mit dem, was vorher war? Wie gerät etwas in Vergessenheit, wie wirkt es unterschwellig weiter und nach welchen Gesetzen taucht es wieder auf? Hier ist das, was Warburg „Mnemosyne“, „kulturelles Gedächtnis“ oder „Nachleben“ nannte, hochaktuell – beschreibt es doch die Macht vergessener Texte oder Bilder, im Verborgenen zu wirken und sich sprunghaft wieder zu manifestieren. Davon inspiriert lädt das Jahresthema „Latenzen der Künste“ dazu ein, Phänomene des Verbergens und Verzögerns, der Invisibilisierung und verdeckten Wirksamkeit in kulturellen und künstlerischen Prozessen zu diskutieren.
Gefragt wird nach (Denk-)Figuren des Latenz, in denen sich diese modernen Erfahrungen organisieren: Reste und Reminiszenzen, Anachronismen und Relikte, Geister und Revenants, Tiefenschicht und Sedimentierung, Verzögerung und Verspätung. Mit ihren Figurationen und Modellierungen steht insbesondere die eingeschränkte Beobachtbarkeit des Latenten zur Debatte: Was geschieht mit Dingen in den Phasen der Latenz? Inwiefern wird Latenz erst dann als solche erkennbar, wenn das Latente bereits wiederaufgetaucht ist? Welchen Regeln unterliegt diese Re-Emergenz? Und welche Logiken der Latenz machen sich besonders in den Künsten geltend, etwa im Verbergen von Quellen, Kunstgriffen und Verfahren oder in der verzögerten Rezeption und überraschenden Aktualisierung von Traditionsbeständen?
Veranstaltungen
19.12.2017
Di19.00 UHRHermiones Rückkehr – Das Nachleben einer Pathosgeste
Elisabeth Bronfen, Zürich – Wissenschaftspreisträgerin der Aby-Warburg-Stiftung 2017 und Fünfte Trägerin der Martin Warnke-Medaille
18.12.2017
Mo20.00 UHRBuchvorstellung: Stimmungs-Atlas »B wie Blickfänger«, ein Buch über das Bild »Betty« von Gerhard Richter
Die beiden Autoren Insa Härtel und Karl-Josef Pazzini im Gespräch mit Nora Sdun (Textem Verlag) und Benjamin Fellmann (Warburg-Haus)
7.12.2017
Do16.00 UHRLatenzen im Museum – Bilder im Depot und Bilder als Depot
Seminar der Hamburger Kunsthalle und des Warburg‐Hauses im Depot Alte Meister und in den Reformationskabinetten
21.11.2017
Di19.00 UHRSaussure, der Text, die Bilder
Anselm Haverkamp, Frankfurt/Oder
24.10.2017
Di19.00 UHR›Dream on, dream on, of bloody deeds and death‹: Alptraum und Geschichte in Shakespeares ›Richard III‹
Martin von Koppenfels, München
4.7.2017
Di19.00 UHR3 Frauen
Christopher Wood, New York
22.6.2017BIS24.6.2017Latente Spannungen
Figuren des Äquilibriums
18.6.2017
So12.00 UHRDIALOGFÜHRUNG IN DER AUSSTELLUNG: »WARTEN. ZWISCHEN MACHT UND MÖGLICHKEIT«
Brigitte Kölle, Kuratorin der Ausstellung, und Katharina Hoins
18.6.2017
So14.30 UHRTHEMENNACHMITTAG MIT DREI VORTRÄGEN UND EINER PODIUMSDISKUSSION
Annette Keck (München), Martin J. Schäfer (Hamburg), Daniel Kazmaier (Saarbrücken)
8.6.2017BIS9.6.2017FILM: ABENDLAND, NIKOLAUS GEYRHALTER
A 2011, 90. Min.
22.5.2017
Mo19.00 UHRLatente Beziehungen: Figur, Plastizität und ›Nachleben‹ bei Warburg und Auerbach
Niklaus Largier, Berkeley
21.5.2017
So11.00 UHRFÜHRUNG: SPURENSUCHE. ABY WARBURG UND DIE KULTUR DER HOPI
Katharina Hoins und Ulla Weichlein
21.5.2017
So13.00 UHRVORTRAG: »PHOTOGRAPHIE MIT HINDERNISSEN «. ABY WARBURGS AUFNAHMEN SEINER AMERIKANISCHEN REISE
Uwe Fleckner, Universität Hamburg
25.4.2017
Di19.00 UHRFlüchtige Form. Passantinnen bei Baudelaire, Freud und Warburg
Cornelia Wild, München / Michaela Melián, Hamburg
7.4.2017
Fr18.30 UHRPRESSEBILDER UND ÖFFENTLICHES BILDGEDÄCHTNIS
Ellen Dietrich, Leitung Bildredaktion DIE ZEIT, Elke Grittmann, Kommunikationswissenschaftlerin (Hamburg)
2.4.2017
So14.00 UHR»A PLACE. WHERE NONE«. KÜNSTLERGESPRÄCH MIT URSULA SCHULZ-DORNBURG
Moderation Katharina Hoins
3.3.2017
Fr19.00 UHRFILM: DER RIESE, MICHAEL KLIER
D 1983, 83 Min., mit Live-Neuvertonung von Jörn Stahlschmidt
1.3.2017
Mi19.00 UHRFILM: DER RIESE, MICHAEL KLIER
D 1983, 83 Min., mit Live-Neuvertonung von Jörn Stahlschmidt
17.1.2017
Di19.00 UHRBild und Zeit. Über tote und lebendige Geschichte
Peter Geimer, Berlin
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2015 — 2016
Kunst im Konflikt
Franz Marc: Streit, 1915 (Blatt 24, Detail)
Konzeption: Uwe Fleckner
In der Tradition Aby Warburgs, der die politische Botschaft von Bildern aller Medien fest im Kanon kunsthistorischer Forschungsthemen verankerte und darüber hinaus die Distributionspotentiale der Kunstwerke im Blick hatte, widmet sich das Warburg-Haus in den Jahren 2015-2016 schwerpunktmäßig dem Thema „Kunst im Konflikt“. Dabei bündelt es am Haus etablierte Forschungen, wie sie sich etwa im Bildindex zur Politischen Ikonographie, in der Forschungsstelle „Entartete Kunst“ oder im Forschungsverbund „Bilderfahrzeuge. Aby Warburg’s Legacy and the Future of Iconology“ niederschlagen, und eröffnet gleichzeitig neue Perspektiven auf die Geschichte und Gegenwart politischer Konflikte: Aktuell sind beispielsweise im und durch das Internet neue Ikonographien des politischen Bildes entstanden, affirmative und subversive Bilder werden dort inszeniert, manipuliert und verbreitet; ein neuer Bilderglaube herrscht, auch eine neue Bilderskepsis. Das Bild, das ein banales ebenso wie ein bedeutendes Ereignis im Augenblick seines Vollzugs in der ganzen Welt sichtbar machen kann, ist zudem eine Waffe von ungeheurer Schlagkraft geworden, und das nicht nur im metaphorischen Sinne des Wortes.
Veranstaltungen
14.10.2016BIS15.10.2016Tragedy NOW!
Die Tragödie als politisches Modell
25.4.2016BIS26.4.2016Das verirrte Kunstwerk. Funktion und Rezeption vom Wege abgekommener „Bilderfahrzeuge“
Jahreskonferenz des Forschungsverbundes „Bilderfahrzeuge – Warburg’s legacy and the future of iconology"
8.12.2015
Di19.30 UHRGrenzen überschreitend: Die Formosa-Wandbehänge aus Leder zwischen Ost und West
Shai-Shu Tzeng, Taipeh
6.11.2015
Fr19.30 UHRanlässlich des 86. Todestages von Aby Warburg
Uwe M. Schneede: Max Beckmann und Franz Marc 1914–1916 Künstler im Konflikt
14.6.2015
SoNähe auf Distanz
Eigendynamik und mobilisierende Kraft politischer Bilder im Internet