Der Gerichtspfeiler als Gedankenpfeiler: Bewegung, Bildmedium und Gedächtnis im Südquerhaus des Straβburger Münsters
Wissenschaftspreisträgerin Jacqueline Jung nimmt in ihrem Vortrag am 5.4.2017 im Warburg-Haus eine Fotografie aus den 1920er Jahren zum Ausgangspunkt ihrer Untersuchungen zum sogenannten Gerichtspfeilers oder Engelspfeilers im Südquerhaus des Straßburger Doms. Sie zeigt Zusammenhänge zwischen medialer Repräsentation und der Rezeption des Pfeilers in der Forschung auf und entwickelt eine alternative Formen der Wahrnehmung und Beschreibung, die auch die Position und Bewegung des Betrachters im Raum während der Lithurgie berücksichtigen, aber auch auf Ikonographie und Materialität des Pfeilers eingehen. Jung erschließt uns die gotische Skulptur auf diese Weise als höchst komplexen „Gedankenpfeiler“, ja als ein Denkwerkzeug und spannt zum Abschluss ihres Vortrags einen Bogen zu Warburgs Praxis in der Kulturwissenschaftlichen Bibliothek.
Die Aufzeichnung erfolgte durch das Team des eLearning-Büros der Fakultät für Geisteswissenschaften und steht auf der UHH-eigenen Plattform Lecture2Go bereit.
