Tagebuch
Online: Vortrag der Wissenschaftspreisträgerin der Aby-Warburg-Stiftung 2021: Katharina Sykora, Berlin
Fraktur. Weiblichkeit, der gebrochene Blick und das Nachleben der Shoah bei Boris Lurie
Im Namen der Vorsitzenden der Aby-Warburg-Stiftung Katharina Fegebank, Zweite Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg, lud das Warburg-Haus am Dienstag, 9. November 2021 feierlich zum Vortrag des Wissenschaftspreisträgerin der Aby-Warburg-Stiftung 2021, Katharina Sykora.
Katharina Sykora war nach Tätigkeiten im Museums- und Archivwesen von 1994 bis 2018 Professorin für Kunstwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum und der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Gastprofessuren und Fellowships führten sie u.a. an die University Bloomington, Indiana, an das Rockefeller Center, Bellagio, und an das Thomas Mann House, Pacific Palisades. In ihren Forschungen beschäftigt sie sich mit visuellen Konstruktionen von Geschlecht und Autorschaft, Tod und Affekten, Ordnungssystemen und deren Wahrnehmung sowie der Intermedialität von Fotografie, Malerei und Film.
Zu ihren Monografien zählen u.a.: Überfliegen. Figuren erratischer Wahrnehmung (Göttingen 2021); Die Tode der Fotografie, Bd. 1: Totenfotografie und ihr sozialer Gebrauch (München u.a. 2009); Bd 2: Tod, Theorie und Fotokunst (München u.a. 2015); Figurenspiele. Texte zum Film (Marburg 2013); As You Desire Me. Das Bildnis im Film (Köln 2003); Unheimliche Paarungen. Androidenfaszination und Geschlecht in der Fotografie (Köln 1999). Als Herausgeberin oder Mitherausgeberin veröffentlichte sie u.a.: Migration as Agitation – The Photographic Beyond the Image (Wien 2016); Valenzen fotografischen Zeigens (Weimar 2016); Fotografische Leidenschaften (Marburg 2006); Was ist ein Künstler? Das Subjekt der modernen Kunst (München 2003); Körperproduktionen. Zur Artifizialität der Geschlechter (Marburg 2002); Die ›Neue Frau‹. Eine Herausforderung für die Bildmedien der Weimarer Republik (Marburg 1993).
Katharina Sykora hielt ihren Festvortrag unter dem Titel:
Fraktur. Weiblichkeit, der gebrochene Blick und das Nachleben der Shoah bei Boris Lurie
Das Nachleben der Shoah ist zentrale Triebfeder in der Kunst Boris Luries. Es trägt Züge einer unabgeschlossenen Performanz, die ein absolutes »Zu spät« und das Echo »danach« zu einem Amalgam verschmilzt und im selben Zug als Bruch in Bild und Sprache hervortreibt. Harte Dichotomien von Tod und Leben, Gewalt und Begehren, Herrschaft und Sklaventum, Männlichkeit und Weiblichkeit klaffen so unversöhnlich auseinander und verkehren sich doch immer wieder bis zur Ununterscheidbarkeit ineinander.
Visualisierungen des Weiblichen nehmen dabei eine Schlüsselfunktion ein. An ihnen spielt Lurie neben den Bildern der Shoah die extremsten Formen von Alterität durch und nutzt sie, um über existenzielle Ausgrenzungs-, Disziplinierungs- und Reinigungsmechanismen der westlichen Gesellschaften nach 1945 zu reflektieren. Mit dem provokanten Vorzeigen gesellschaftlich abgespaltener Bilder der weiblichen ›Nackten und Toten‹ und ihrer unentwirrbaren Vermischung bringt Lurie sich auch selbst als Künstler/Autor und uns als Betrachtende in ein gewolltes Dilemma zwischen Schaulust und Abwehr. Aus dieser Zerreißprobe von Verwerfung und Verstrickung wird niemand erlöst, auch nicht im Rahmen ästhetischer Ordnungssysteme.
Anschließend lud die Aby-Warburg-Stiftung zum Empfang im Foyer des Warburg-Hauses.
Die Aufzeichnung erfolgte durch das Team des eLearning-Büros der Fakultät für Geisteswissenschaften und steht auf der UHH-eigenen Plattform Lecture2Go bereit.
Bilder als Akteure des Politischen / Publikationen / Wissenschaftspreis
Online: Vortrag von Uwe Fleckner
Manet, Manebit! Aby Warburgs ‚Manet und die italienische Antike‘ als psycho-intellektuelles Selbstporträt
Am 18.10.2016 sprach Uwe Fleckner über „Manet, Manebit! Aby Warburgs ‚Manet und die italienische Antike‘ als psycho-intellektuelles Selbstporträt“ in der Vortragsreihe „Warburg lebt!“ zum 150. Geburtstag des Hamburger Kunst- und Kulturhistorikers Aby Warburg. In Kooperation…
150. Geburtstag Aby Warburgs / Publikationen
Die Ellipse als visuelles Symbol der Freiheitsidee
Warburg und Cassirer I
Im ehemaligen Lesesaal der Kulturwissenschaftlichen Bibliothek Warburg tagen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei ihren Veranstaltungen unter einem elliptischen Oberlicht. Dies ist ausdrücklich dafür geschaffen, dass man sich hier an Freiheit erinnert und zur Freiheit ermutigt sieht. Aby…
150. Geburtstag Aby Warburgs / Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg
Online: Vortrag von Ulrich Raulff, DLA Marbach
Nachleben. Herkünfte und Kontexte eines Begriffs
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150. Geburtstag Aby Warburgs / Publikationen
Ikonographie und Ikonologie heute – Ansätze, Methoden, Perspektiven
Workshop am am 16. und 17. Juni 2016
Der zweitägige Workshop anlässlich des 150. Geburtstages Aby Warburgs brachte Expertinnen und Experten unterschiedlicher Fachrichtungen zur Diskussion zusammen – hier eine grobe Skizze zu den Fragestellungen und Themen: Weiterentwicklung der Ikonografie und Ikonologie Erwin Panofskys Ansatz der…
150. Geburtstag Aby Warburgs / Politische Ikonographie
„Pace-macher für die Akademische Idee“
Campus-Rundgang an der Universität Hamburg zum Warburg-Jubiläum
In einem Brief vom 1. Mai 1911 an seinen Freund Friedrich Bendixen, der Mitglied des Kuratoriums der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung war, listete Warburg seine wissenschaftlichen Verdienste für die Stadt auf: seine Tätigkeiten als „fliegender Dozent der Oberen Schulbehörde“, als…
150. Geburtstag Aby Warburgs
Online: Vortrag von Georges Didi-Huberman, Paris
The Light Footstep of the Serving Girl (Knowledge of Images, Eccentric Knowledge)
Am 28.6.2016 hielt Georges Didi-Huberman seinen Vortrag „The Light Footstep of the Serving Girl (Knowledge of Images, Eccentric Knowledge)“ in der Vortragsreihe „Warburg lebt!“ zum 150. Geburtstag des Hamburger Kunst- und Kulturhistorikers Aby Warburg. In Kooperation mit…
150. Geburtstag Aby Warburgs / Publikationen
„Lebensgroß gemimte Heimatkunde“
Aby Warburg über die Wandbilder im Großen Festsaal des Hamburger Rathauses
Unsere letzte Veranstaltung in der Jubiläumsreihe „Warburg wirkt!“ zum 150. Geburtstag führte am 5. Juli mit Karen Michels ins Hamburger Rathaus. Im großen Festsaal versah der Maler Hugo Vogel von 1901-1909 siebzig Meter Wand mit fünf monumentalen Historienszenen. Vogel, der von…
150. Geburtstag Aby Warburgs
Volles Warburg-Haus mit Aby und Mary, Wissenschaft und Kunst
Rückblick auf den Tag der offenen Tür zum 150. Geburtstag von Aby Warburg
Ein volles Haus zu Ehren Warburgs! So viele interessierte Besucherinnen und Besucher zu unserem Tag der offenen Tür zum 150. Geburtstag des Kunst- und Kulturwissenschaftlers begrüßen zu können, war ein tolles Geburtstagsgeschenk am 13. Juni. Die rege Berichterstattung und das große…
150. Geburtstag Aby Warburgs / Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg / Mary Warburg / Publikationen / Warburg-Professur
Berichterstattung zum 150. Geburtstag von Aby Warburg
Anlässlich des 150. Geburtstagsjubiläums von Aby Warburg sind zahlreiche Artikel erschienen. Wir verlinken hier auf einige Beiträge:…
150. Geburtstag Aby Warburgs
Hereinspaziert!
Das Programm zum Tag der offenen Tür am 13. Juni
»JUDE VON GEBURT, HAMBURGER IM HERZEN, IM GEISTE FLORENTINER«, FORMULIERTE ABY WARBURG (13.6.1866 – 26.10.1929) ÜBER SICH SELBST. ALS EINER DER WEGBEREITER DER MODERNEN KULTURWISSENSCHAFTEN WIDMETE ER SEIN LEBENSWERK DEM EINFLUSS DER ANTIKE AUF DIE NEUZEIT. Von Räumen zum Denken, Bildern in…
150. Geburtstag Aby Warburgs
„Über schmale Treppen gelangt man in die Magazingeschosse…“
Melanie von Bismarck hat für NDR 90,3 im Vorfeld des Tags der offenen Tür am 13. Juni schon einmal einen Einblick ins Warburg-Haus gewagt, und nimmt ihre Zuhörer mit auf einen kleinen Rundgang durchs Haus.…
150. Geburtstag Aby Warburgs