Tagebuch
Thementag Warten/Latenz in der Hamburger Kunsthalle und im Warburg-Haus
Dialogführung und Vorträge im Rahmen des Schwerpunktthemas "Latenz in den Künsten"
Eine Kooperation mit der Hamburger Kunsthalle zur Ausstellung »Warten. Zwischen Macht und Möglichkeit«
WARTEN / LATENZ: Die Veränderung unserer Lebenswelten schreitet mit hohem Tempo voran. Das aktuelle Schwerpunktthema des Warburg-Hauses fragt danach, was mit Vergangenem passiert. Warburgs Denken des »Nachlebens« von Kultur ist hoch aktuell, denn Phänomene des Unsichtbaren, Verborgenen, Versteckten, Verdeckten oder Indirekten sind in Kunst und Kultur weit verbreitet. Da Künste räumlich und zeitlich in einem doppelten Sinn mit Latenzen operieren, kommt der Verzögerung eine zentrale Bedeutung zu.
Dem Phänomen näherte sich die erfolgreiche Ausstellung »Warten. Zwischen Macht und Möglichkeit« in der Hamburger Kunsthalle mit den Arbeiten von 23 Gegenwartskünstler_innen seit dem 17. Februar. Am vergangenen Sonntag, den 18. Juni fand bei herrlichem Hamburger Wetter in Kooperation mit dem Warburg-Haus in einer Doppelveranstaltung die Finissage zur Ausstellung statt. Im Dialog führten die Kuratorin der Ausstellung Dr. Brigitte Kölle (Leitung Sammlung Kunst der Gegenwart an der Hamburger Kunsthalle) und Dr. Katharina Hoins (Assistenz des Direktors der Hamburger Kunsthalle/ Warburg-Haus) durch die Ausstellung. An ausgewählten Werken, u.a. von Bruce Nauman, Andreas Gursky, Ursula Schulz-Dornburg und David Claerbout reflektierten sie Thematisierungen, Dimensionen und künstlerische Herausforderung des Wartens. Am Nachmittag näherten sich drei Vorträge im Warburg-Haus dem Phänomen aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Literaturwissenschaftlerin Annette Keck, Professorin für Neuere deutsche Literatur, Kulturtheorie und Gender Studies an der Ludwig-Maximilians-Universität München, fragte in ihrem Vortrag „Fadenscheinige Machwerke. Zur Kunst des Wartens“ nach textilen Metaphern für Poetologien von Kunstwerken vor dem Hintergrund von Wartesituationen in der Odyssee, einem der ältesten Werke, das Warten und Literatur verschränkt, und einem modernen Text, Samuel Becketts Roman Mercier et Camier (1947), der das „Vergehen der Zeit als Unzeit“ thematisiert. Martin J. Schäfer, Professor für Neuere Deutsche Literatur mit einem Schwerpunkt Theaterforschung an der Universität Hamburg, setzte sich in seinem Vortrag „>Schwelle zu großen Taten<. Warten auf die Eingebung“ mit der kulturgeschichtlichen Entwicklung von Konzepten der Arbeit und des Wartens auf Inspiration auseinander, von der religiös geprägten Bereitschaft zu einem „göttlichen Warten“, über die anthropologischen Menschenbilder des 18. Jahrhunderts und Konzepte des Müßiggangs als Zugang zur Aktivität, hin zu heutigen Konzepten des Wartens auf den »Flow«. Dr. Daniel Kazmeier, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Frankophonen Germanistik an der Universität des Saarlandes, führte im Vortrag „Warten in Serie(n). Von Episoden, Folgen und Staffeln“ mit Beispielen von TV-Serien aus, wie sich durch neue digitale Sehmöglichkeiten und -Gewohnheiten die Rolle von Wartesituationen im seriellen Erzählen verändert, sowohl in der Rezeption als auch als erzählerisches Mittel.
Latenz in den Künsten
Online: Vortrag von Niklaus Largier, Berkeley
Latente Beziehungen: Figur, Plastizität und ›Nachleben‹ bei Warburg und Auerbach
Eine Veranstaltung im Rahmen der Vortragsreihe zum Schwerpunktthema Latenz in den Künsten, 22.5.2017. Die Aufzeichnung erfolgte durch das Team des eLearning-Büros der Fakultät für Geisteswissenschaften und steht auf der UHH-eigenen Plattform Lecture2Go bereit.…
Latenz in den Künsten / Publikationen
Online: Vortrag von Cornelia Wild, München
Flüchtige Form. Passantinnen bei Baudelaire, Freud und Warburg
Eine Veranstaltung im Rahmen der Vortragsreihe zum Schwerpunktthema Latenz in den Künsten, 25.4.2017. Die Aufzeichnung erfolgte durch das Team des eLearning-Büros der Fakultät für Geisteswissenschaften und steht auf der UHH-eigenen Plattform Lecture2Go bereit.…
Latenz in den Künsten / Publikationen
Künstlergespräch mit Ursula Schulz-Dornburg
Im Rahmen des Schwerpunktthemas "Latenz in den Künsten"
Eine Kooperation mit der Hamburger Kunsthalle zur Ausstellung „Warten. Zwischen Macht und Möglichkeit“ Das was war und das was kommt, verdichtet sich im Nicht-Ort, im Bild des Wartens an der Haltestelle. Latent und doch spürbar, ruhig und klar, surreal und beunruhigend. Ein Gespräch…
Latenz in den Künsten
Latenz in den Künsten
Schwerpunktthema 2017
Unsere modernen Lebenswelten verändern sich rasant – und doch ist das, was überholt und abgelegt scheint, nicht einfach aus der Welt. Was also passiert mit dem, was vorher war? Wie gerät etwas in Vergessenheit, wie wirkt es unterschwellig weiter und nach welchen Gesetzen taucht es wieder auf?…
Latenz in den Künsten