Journal
Tag der offenen Tür am Warburg-Haus
Dienstag, 25. Juni 2019, ab 12.00 Uhr, Festvortrag: 19.00 Uhr
Am Dienstag, den 25. Juni 2019 luden die Aby-Warburg-Stiftung und die Universität Hamburg herzlich ein zu einem Tag der offenen Tür am Warburg-Haus aus Anlass des hundertjährigen Jubiläums der Universität Hamburg, bei deren Aufbau nicht nur Aby Warburg und seine Familie maßgeblich mitwirkten, sondern in den Jahren der noch jungen Universität gerade die Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg, bis zu ihrem erzwungenen Exil 1933, Ort, Raum und Gelegenheit der interdisziplinären geistigen Vernetzung bot.
Pünktlich um 12 Uhr an einem sehr heißen, sonnigen Tag öffnete das Warburg-Haus mit einer Begrüßung durch seine federführende Direktorin Birgit Recki den ganzen Tag über interessierten Hamburgerinnen und Hamburgern sowie den von auswärts extra angereisten Besuchern seine Türen, Räume, Archive, Bibliotheken und teils mehr, teils weniger sichtbare Wissensspeicher.
Als Wegbereiter der modernen Kunstwissenschaft widmete Aby Warburg sein Lebenswerk dem Einfluss der Antike auf die Neuzeit. Das Universitäts-Jubiläum im Jahr 2019 bietet daher nicht nur den willkommenen Anlass, im Warburg-Haus an die Rolle zu erinnern, die Aby Warburg und seine Familie, der Kreis der Wissenschaftler um Warburg beim Aufbau der Universität Hamburg gespielt haben – darunter insbesondere Erwin Panofsky, erster Ordinarius für Kunstgeschichte, und der Philosoph Ernst Cassirer, einer der ersten 1919 berufenen Professoren und Rektor der Universität 1929/30. Am Tag der offenen Tür waren alle eingeladen, bei Führungen, Vorträgen und in Gesprächen mit allen Mitarbeitern des Hauses die Ideen Warburgs, die Geschichte des 1926 als Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg eröffneten Hauses, seine Architektur mit dem berühmten elliptischen Lesesaal und die heutige Nutzung, Einrichtungen und Forschung am Haus näher zu entdecken.
Den ganzen Tag über bot ein Bücherflohmarkt unter der Leitung von Angela Graf, ehemalige Leiterin der Bibliothek im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg und Betreuerin der Bibliothek im Warburg-Haus, und Karin Mathiesen, antiquarische Fachkennerin, die Gelegenheit, nach bibliophilen und interessanten Bücherschätzen und zurückliegenden Publikationen des Hauses zu stöbern.
Zu geraden vollen Stunden fanden Führungen zu Stationen zur Geschichte und Einrichtungen des Hauses mit Studierenden des Kunstgeschichtlichen Seminars unter der Leitung von Karen Michels statt, Autorin zahlreicher Bücher über Aby Warburg, Erwin Panofsky und die Kunstwissenschaft und Betreuerin der Wiedereinrichtung des Warburg-Hauses. Weitere Führungen und Vertiefungen fanden je nach Bedarf statt mit der federführenden Direktorin des Warburg-Hauses Birgit Recki und den MitarbeiterInnen Benjamin Fellmann, Eva Landmann, Mina Wagener und Fanny Weidehaas.
Um 13, 15 und 17 Uhr fanden Vorträge der Mitglieder des internationalen Forschungsverbundes »Bilderfahrzeuge. Aby Warburg’s Legacy and the Future of Iconology« am Warburg-Haus statt.
Uwe Fleckner, Mitdirektor des Warburg-Hauses und Hamburger Direktor des Forschungsverbundes, sprach über Warburgs wissenschaftliche und methodologische Praxis: »Ein ›tüchtiger alter Schauspieler‹. Aby Warburg im Theater seiner kulturgeschichtlichen Didaktik«.
Leena Crasemann sprach anhand unterschiedlichster internationaler Beispiele der modernen und der zeitgenössischen Kunst über ikonografische Bildmotive und ihre Ausbreitung: »Textile Handarbeiten im Netz der Bilder«.
Yannis Hadjinicolaou zeigte anhand von Warburgs Beschäftigung mit Rembrandts Gemälde Verschwörung des Claudius Civilis (1661-62, entstanden für das Amsterdamer Rathaus, heute Stockholm, Nationalmuseum), von dem Warburg eine Kopie besaß (heute im Warburg Institute, London), wie der die ›Neue Sachlichkeit‹ des Künstlers als programmatische Aktualisierung der Vergangenheit rezipierte: »Aby Warburg und Rembrandt: Der Claudius Civilis«.
Um 19 Uhr schloss sich ein Festvortrag an von Michael Diers, Hamburg/Berlin, zu dem großer Andrang herrschte: Der Gelehrte, der unter die Kaufleute fiel. Aby Warburg, Hamburg und die Wissenschaft über Aby Warburg, dessen Verhältnis zu Hamburg und Bedeutung für den Wissenschaftsstandort sowie die Geschichte der Rezeption Warburgs in Hamburg im Laufe des 20. Jahrhunderts bis heute.
Danach gab es bei einem langen festlichen Empfang für alle Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, den intensiven Tag bei angeregten Gesprächen ausklingen zu lassen.
Aby Warburg / Bilderfahrzeuge / Die Künste im technischen Zeitalter / Universitätsjubiläum 2019
Online: Vortrag des Wissenschaftspreisträgers der Aby-Warburg-Stiftung 2018: Andrea Pinotti, Mailand
Replik der Gewalt, Replik auf die Gewalt
Im Namen der Vorsitzenden der Aby-Warburg-Stiftung Katharina Fegebank, Zweite Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg, lud das Warburg-Haus am Dienstag, den 4. Dezember 2018 feierlich zum Vortrag des Wissenschaftspreisträgers der Aby-Warburg-Stiftung 2018, Andrea Pinotti. Cornelia…
Aby Warburg / Politische Emotionen / Publikationen / Wissenschaftspreis
Andrea Pinotti is laureate of the Wissenschaftspreis 2018
Aby-Warburg-Stiftung awards its scholar's prize to Professor of Università degli Studi di Milano
Professor Andrea Pinotti holds the Chair for Aesthetics at the Department of Philosophy of the University of Milan. He was a Fellow at different international institutions such as The Italian Academy at Columbia University, the Warburg Institute in London, the Zentrum für Literatur- und…
Wissenschaftspreis
Online: Vortrag von Elisabeth Bronfen
Hermiones Rückkehr - Das Nachleben einer Pathosgeste
Vortrag der Trägerin des Wissenschaftspreises der Aby-Warburg-Stiftung 2017 Elisabeth Bronfen, Ordinaria am Englischen Seminar der Universität Zürich und Global Distinguished Professor an der New York University, anlässlich der Verleihung der Martin Warnke-Medaille am 19.12.2017 im Warburg-Haus…
Latenz in den Künsten / Martin Warnke-Medaille / Publikationen / Wissenschaftspreis
Verleihung der Martin Warnke-Medaille an Elisabeth Bronfen
Anschließender Vortrag der Preisträgerin: "Hermiones Rückkehr - Das Nachleben einer Pathosgeste"
Prof. Dr. Elisabeth Bronfen wurde am Dienstag, den 19. Dezember 2017, 19 Uhr, im Warburg-Haus feierlich die Martin Warnke-Medaille verliehen. Sie ist Ordinaria am Englischen Seminar der Universität Zürich und seit 2007 zugleich Global Distinguished Professor an der New York University. Ihre…
Latenz in den Künsten / Martin Warnke-Medaille / Wissenschaftspreis
Lecture by Jacqueline Jung online
THE ›GERICHTSPFEILER‹ AS ›GEDANKENPFEILER‹: MOVEMENT, MEDIUM, AND MEMORY IN THE STRASSBURG SOUTH TRANSEPT
Long mediated by a few highly artificial photographs made in the 1920s, the monumental Pillar of Judgment (a.k.a. Pillar of Angels) in the thirteenth-century south transept of Strasbourg Cathedral has come to be understood as a fairly straightforward, if singular, example of Gothic religious art…
Publikationen / Wissenschaftspreis
Jacqueline E. Jung ist Wissenschaftspreisträgerin 2016
Aby-Warburg-Stiftung zeichnet Forscherin der Yale University aus
Jacqueline Jung lehrt als Associate Professor am Department für Kunstgeschichte der Yale University europäische Kunst und Architektur des Mittelalters. Die Forschung zur figürlichen Skulptur in Deutschland und Frankreich bildet dabei ihren Schwerpunkt. Ihr Buch ‚The Gothic Screen: Space,…
Wissenschaftspreis