Journal
Filmprojektion im Lesesaal: Oper. L’Opéra de Paris. Mit einer Einführung von Alexander Meier-Dörzenbach
Montag + Dienstag 25./26. Februar 2019. Eine Kooperation mit »Flexibles Flimmern« im Rahmen des Programms zum Universitätsjubiläum 2019
Im Rahmen des Jahresprogramms 2019 Die Künste im technischen Zeitalter zeigt das Warburg-Haus in Kooperation mit »Flexibles Flimmern – Das mobile Kino« an zwei Abenden mit einer Einführung durch den Operndramaturgen Alexander Meier-Dörzenbach den Dokumentarfilm Oper. L’Opéra de Paris des Schweizer Dokumentarfilmers Jean-Stéphane Bron aus dem Jahr 2017, eine Produktion von Les films Pelléas, Paris (FR, CH 2017, 106 min, OmU).
- Montag 25. Februar, Einlass 19.00 Uhr, 20.00 Uhr Einführung durch den Dramaturgen Dr. Alexander Meier-Dörzenbach, anschließend Filmbeginn
- Dienstag 26. Februar, Einlass 19.00 Uhr, 20.00 Uhr Einführung durch den Dramaturgen Dr. Alexander Meier-Dörzenbach, anschließend Filmbeginn
Kaum ein Bereich der Kultur verkörpert das Ineinandergreifen von Kunst und Technik, die Technik in der Kunst und die künstlerischen Techniken so sehr wie die Oper. Mit den Mitteln des Dokumentarfilms begibt sich L’Opéra auf eine Entdeckungsreise durch den immensen Apparat, in dem alle Mittel zusammenwirken, um für den ephemeren Augenblick der Vorstellung die sinnlichen Illusionen der Kunst erstehen zu lassen. Die Pariser Oper, aufgeteilt auf die Opéra Bastille und die ältere Opéra Garnier – die heute hauptsächlich für die Aufführungen des Ballets genutzt wird – und seit einigen Jahren ergänzt um eine virtuelle »troisième Scène«, ist eines der größten Opernhäuser der Welt.
- Der Hamburger Operndramaturg Alexander Meier-Dörzenbach wird an beiden Abenden eine Einführung geben – mit Informationen aus erster Hand: Eine der Opernproduktionen, deren Entstehen der Film zeigt, ist die Inszenierung von Richard Wagners Meistersinger von Nürnberg, die Regisseur Stefan Herheim und Dramaturg Alexander Meier-Dörzenbach dort 2016 realisierten. Als Kunsthistoriker wird er hier nun anhand von Bildbeispielen aus dem 19. Jhd. den Aspekt des Sehens und Gesehenwerdens in der Oper ausreizen und so der klingenden Kunst im 21. Jhd. die Ohren und Augen öffnen.
Dr. Alexander Meier-Dörzenbach hat nach seiner Juniorprofessur für Amerikanistik an der Hamburger Universität und nach Lehraufträgen an mehreren Kunst- und Musikhochschulen als Chefdramaturg am Aalto-Theater Essen gearbeitet und ist nun als Dramaturg und Kulturlehrender freischaffend tätig. Er kooperiert seit über 15 Jahren fest mit dem Regisseur Stefan Herheim für Inszenierungen an deutschen und internationalen Opernhäusern (u.a. Bayreuther und Salzburger Festspiele, London, Amsterdam, Oslo, Berlin, Glyndebourne, Kopenhagen, Hamburg, Paris) und öfters mit der Regisseurin Karoline Gruber (u.a. Leipzig, Düsseldorf, Wien).
L’Opéra ist ein einzigartiger, aufwendig realisierter Film, der auf fulminante und berührende Weise den großen Betrieb hinter den Kulissen zeigt, die Arbeit unzähliger Beteiligter in den verschiedenen Sparten, Gewerken und Verwaltungen beleuchtet und spürbar werden lässt welche Konflikte und Passionen wirken, wenn künstlerischer Anspruch und Administration zusammenkommen und schließlich die große Politik Einzug hält in ein Haus, das vom Ballett über die Oper bis zum Orchester, Chor und der Nachwuchsausbildung weit mehr zu erzählen hat als die Geschichten auf der Bühne. Bisweilen ironisch und wahnsinnig komisch, aber stets liebevoll, ist L’Opéra ein bewegender, spannender Film über das Gesamtkunstwerk in der heutigen Zeit.
Zum 90. Todestag von Aby Warburg und hundertjährigen Jubiläum der Universität Hamburg 2019 vergegenwärtigt das Warburg-Haus mit seinem Jahresthema »Die Künste im technischen Zeitalter« den Beitrag der Wissenschaftler um Aby Warburg zur Entstehung der modernen Kunstwissenschaft. Warburg, seine Familie und der Kreis der Wissenschaftler um ihn prägten den Aufbau der Universität Hamburg. Die Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg spielte eine entscheidende Rolle bei der Einrichtung des kunsthistorischen Seminars, das 1926 eröffnete Gebäude der K.B.W., das heutige Warburg-Haus, gab der Vernetzung der Geisteswissenschaften in Hamburg einen institutionellen Ort. Die Hamburger Schule um Warburg und Erwin Panofsky hat es in Jahrzehnten produktiver Forschung auch nach dem Londoner Exil der Bibliothek ab 1933 zu Weltgeltung gebracht. Das Universitätsjubiläum bietet den Anlass, der Aktualität von Warburgs methodischem Erbe nachzugehen und im Fokus auf das Verhältnis von Kunst und Technik bis heute ungebrochen inspirierende innovative Impulse und Methodenreflexionen aufzugreifen.
Karten für »Flexibles Flimmern« 12 Eur, bitte reservieren unter: reservierungen@flexiblesflimmern.de
Die Künste im technischen Zeitalter / Universitätsjubiläum 2019
Verzettelt und Vernetzt. Erwin Panofsky und William Heckscher
Eine Online-Ausstellung
Anlässlich seines 125. Geburtstags präsentieren wir hier einige Fotos, Dokumente und Aufzeichnungen zu Erwin Panofsky (30. März 1892 – 14. März 1968) – und studentische Arbeiten, die sich dem Archiv seines Schülers William Heckscher widmen. Im Rahmen des Seminars “Verzettelt und…
Erwin Panofsky / William Heckscher
Ablagemoral und Textproduktion
Seminare zu Gast in Archiven
Am 22. November waren Studierende der beiden um historische Methoden kreisenden Seminare “Politische Ikonographie, politische Ikonologie” und “Vom Fremdwerden der Begriffe” der Leuphana Universität Lüneburg zu Gast im Warburg-Haus. Neben Geschichte und Geschick des Hauses und der…
Politische Ikonographie / William Heckscher
“Die Genesis der Ikonologie”
William Heckschers Vortrag in Bonn 1964
„Iconology – Method – is there a method?!?” – notierte William Heckscher auf einem jener typischen querformatigen Zettelchen, die er häufig für seine Aufzeichnungen verwendete. Das Papier ist Teil eines kleinen Konvoluts ähnlicher Blätter, die Heckscher zusammen mit Manuskripten,…
William Heckscher