Journal

Konzept: Ina Jessen, Isabella Augart

Führung im Dieter Roth Museum

Metabolismen. Nahrungsmittel in der Kunst
Metabolismen. Nahrungsmittel in der Kunst
Bericht zur Tagung im Warburg-Haus am 16. und 17. November 2017
Am 16. und 17. November 2017 fand der von Ina Jessen und Isabella Augart konzipierte und organisierte Workshop Metabolismen. Nahrungsmittel in der Kunst in Kooperation des Dieter Roth Museums und des Warburg-Hauses (Kunstgeschichtliches Seminar, Universität Hamburg) statt. An beiden Tagen wurden wissenschaftliche und kuratorische Aspekte und Perspektiven in Bezug auf die Materialität von Kunstwerken kontextualisiert. Vor dem Hintergrund kunsthistorischer und kultureller Zusammenhänge nahmen die Teilnehmenden Nahrungsmittel als Werkstoff und Motiv sowie die jeweiligen Metabolismen, verstanden als „Stoffwechsel“, zwischen realen Verfallsprozessen bis hin zu kulturell variablen Wertbeimessungen in den Fokus. Ursprung und Vergänglichkeit, Aggregat- und Reifezustände von Nahrung als organischem Material sowie die damit einhergehenden ästhetischen und sinnlichen Reize in der Kunst- und Kulturgeschichte stellten die zentralen Themen in der Auseinandersetzung mit der Materialität von Nahrungsmitteln als Werkstoff und Darstellungsmotiv der künstlerischen Praxis zwischen Barock und Gegenwart dar.
Zum Auftakt der Veranstaltung wurden im Dieter Roth Museum die ephemeren Lebensmittel-Arbeiten des Künstlers in den Blick genommen und inhaltlich ausgehend von einer objektorientierten Diskussion in der Kleingruppe das facettenreiche Feld der Workshop-Themen eröffnet. Somit konnte neben dem inhaltlichen Auftakt zudem die diskursive und gemeinschaftliche Basis für eine produktive Zusammenarbeit der Vortragenden geschaffen werden, die anschließend im Rahmen der Vorträge im Warburg-Haus Fortführung fand.
Die mit der Lebensmittelproduktion einhergehenden, internationalen Ursprünge und globalen Verwebungen verweisen auf ebenso globale wie politische, soziale, ökonomische und ökologische Aspekte und auch Konflikte. Diese können für ein Kunstwerk bzw. die Ikonologie eines Materials oder die Entstehung eines Objektes von Bedeutung sein. Entsprechende politische Ebenen thematisierte Isabelle Busch in ihrem Beitrag Don’t be a Chocolate Soldier – Politiken von Nahrungsmitteln in Israel und Palästina und ihre künstlerische Reflexion, in dem sie Arbeiten unterschiedlicher nationaler Lokalisierung in einer in Deutschland zu zeigenden Ausstellung verhandelte. Sie stellte die Frage auf, wie die Kreisläufe von Nahrungsmitteln in globalen Strukturen kuratorisch vermittelt werden können. Mit dem Beispiel israelischer und palästinensischer Konflikte um kulinarische Traditionen, die in künstlerischen Arbeiten etwa von Larissa Sansour aufgezeigt werden, eröffnete Isabelle Busch eine ebenso aktualitätsbezogene wie lebendige Diskussion.
Zu Bedeutungskonstruktionen von Nahrungsmitteln als Material in der Kunst und zur Frage, inwiefern diese ein Kunstobjekt prägen, referierte Fabiana Senkpiel in ihrem Vortrag Einverleibungen – Interpikturale Bezugnahmen und intermediale Verfahren durch Lebensmittel in der Gegenwartskunst. Mit dem Begriff der Einverleibung setzte sie interpikturale und intermediale Bildrelationen ins Verhältnis zueinander und rekurrierte zudem auf rezeptionsspezifische Kausalzusammenhänge. Gegenwärtige ästhetische Praktiken und mediale Zugänge durch und mit Nahrungsmitteln am Beispiel der Positionen der Schweizer Künstlerinnen Isabelle Krieg sowie Celia und Nathalie Sidler waren in Vortrag und Plenumsdiskussion von zentraler Bedeutung.
Materialspezifika im Sinne von werkimmanenten Transformationsprozessen sind im Verwendungskontext von Nahrungsmitteln in künstlerischen Arbeiten signifikant. Sie stellen die Prozessualität des Werkstoffs in den Fokus, beispielsweise in Hinblick auf die jeweilige Semantik und Ikonologie. Ursula Ströbele nahm in ihrem Beitrag Metabolische Zersetzungs- und Wachstumsprozesse mit Nahrungsmitteln in skulpturalen Arbeiten unterschiedliche Stoffwechselprozesse sowie deren Bedeutung zur Betrachtung der jeweiligen Objekte in den Blick. Werkstoffe unterschiedlicher Aggregatzustände wie etwa ausgeschiedene Flüssigkeiten, die den metabolischen Prozess bereits durchlaufen haben, stellen ihren Analysegegenstand dar. In diesem Zusammenhang untersucht sie den jeweiligen künstlerischen Umgang und spannt zudem ethische und umweltpolitische Kontexte auf.
Über visionäre Aspekte referierte Inka Lusis in ihrem Vortrag Plastik – ein spekulativer Metabolismus im Ecosystem of Excess über Pinar Yoldis gleichnamige Arbeit von 2014. Das Material Plastik als Nahrungsmittel zu sondieren ist ebenso in körperlicher, metabolischer Hinsicht wie auch in Anbetracht von ökologischen Prozessen relevant. Welche aktuellen öko- bzw. biopolitischen Diskurse daraus resultieren, stellte einen leitenden Gesichtspunkt in diesem Zusammenhang dar.
Der Abendvortrag – für den wir Barbara Uppenkamp gewinnen konnten – nahm mit dem Titel Entschuldigung, Sie haben da ein totes Tier im Essen die Architektur des Hamburger Zentralschlachthofes im 19. und 20. Jahrhundert in den Blick. Damit wurde neben den kuratorischen, bedeutungs- und materialspezifischen sowie visionär basierten Fragestellungen des Tages ein Brückenschlag zu den Produktionsgegebenheiten von Lebensmitteln realisiert und damit eine Grundvoraussetzung von metabolischen Prozessen der Kunst aufgezeigt.
In den Vorträgen des zweiten Tages wurden zunächst Ordnungsmuster und Kategorisierungsbestrebungen im Hinblick auf Nahrungsmittel herausgearbeitet. Wie sich im Herbarium, in der Sammlung konservierter Pflanzen bzw. Pflanzenteile, Fragen nach der Sammlung, Kategorisierung und Bewahrung von Pflanzen, nach Verschiebungen zwischen Naturprodukt und gezüchtetem Kulturgut und nach politischen Aushandlungen von Nahrung, Ressourcenzugang und Nahrungsvielfalt bündeln, erläuterte Magdalena Grüner in ihrem Vortrag Pia Rönicke. The Pages of Day and Night – Das Herbarium als Forschungsinstrument und Datenbank. Mit Blick auf die Kolonialgeschichte als Forschungsinstrument stellte sie eine zeitgenössische Position dar, welche den aktuellen Umgang mit schützenswerten Samen und Pflanzen aus Syrien und anderen Kriegsschauplätzen freilegt.
Gesund und ungesund, lecker und geschmacklos – der menschliche Blick auf die Vielfalt von Nahrungsmitteln lässt sich noch zuspitzen im Ordnungsmuster appetitlich und eklig. Ekel gilt gemeinhin als Abwehrreaktion vor verschimmelten und verdorbenen Lebensmitteln und vor Verwesungsprozessen. Mit der Frage Gibt es ein kunstbezogenes Ekelgefühl? beschäftigte sich Tobias Weilandt in seinem Vortrag.
Bezüge zwischen Kunst und Gastronomie wurden in einer weiteren Sektion des Workshops freigelegt. Mirja Straub beschäftigte sich mit Rikrit Tiravanija, der als Künstlerkoch vor und für Betrachterinnen und Betrachter in Galerien und Kunstvereinen kocht, sie probieren lässt und sie dadurch selbst zum Teil seiner künstlerischen Praxis werden lässt. In ihrem Vortrag GESCHMACKSDIMENSIONEN. Kochen als künstlerisches Statement bei Rikrit Tiravanija erörterte sie die historischen, sozialen und kulturellen Dimensionen für die jeweilige Auswahl der Nahrungsmittel und Rezepte von thailändischem PadThai bis hin zur schwäbischen Flädlesuppe, die der Künstler zubereitet.
Felix Bröcker stellte in seinem Vortrag Nahrungsmittel als Medium und Material in Kunst und Küche die visuelle Inszenierung von Essen in der Kunst und in der Spitzengastronomie in verschiedenen Positionen des 20. und 21. Jahrhunderts vor. Materialität und Materialveränderung fasziniert in beiden Bereichen und wird durch kulturelle Techniken kontrollierbar und nutzbar. Am Umgang mit den Nahrungsmitteln zeigte er auf, wie in Kunst und Küche gesellschaftliche Veränderungen und Wertbeimessungen zu Nahrungsmitteln wie etwa Lokalität, Luxus oder Ursprünglichkeit abgebildet werden.
Transformationen des Menschen respektive des Künstlers wurden im letzten Block des Workshops diskutiert. Maurice Saß beschäftigte sich in seinem Beitrag Vor allem sich selbst einschenken und bis zur Berauschung davon trinken – Nashorn-Pokale als Preziosenstücke mit der Materialität von Tischgeschirr, welches aus dem Horn von Nashörnern gefertigt wurde. Der Status des exotischen Tieres spielt bei höfischen Festen ebenso eine Rolle wie die skulpturale Bearbeitung und die pharmazeutische Bedeutung des tierlichen Materials. Als letzte Vortragende behandelte Johanna Mocny schließlich den Rausch als Dimension des Metabolismus. Wie eng Trinkkunst und Kunst im Zeitalter des Barock miteinander verbunden sind, zeigte sie in ihrem Beitrag Alkoholkonsum und –rezeption im Goldenen Zeitalter der niederländischen Republik anhand von Gläsern und anderen Zeugnissen materieller Kultur, Illustrationen in Weinanbau- und Bierbrautlehrbüchern, Kunstliteratur und Bildwerken auf.
Abgeschlossen wurde der Workshop mit einer gemeinsamen Diskussion des Begriffes “Metabolismen“. Die Relevanz der Fragestellung nach „Metabolismen“ in der Materialität, Materialsemantik und Materialtransformation von Nahrungsmitteln in der Kunst wurde durch die vorgestellten historischen wie auch aktuellen Positionen in einem objektorientierten Zugriff veranschaulicht. Die Vortragenden machten deutlich, inwieweit in den einzelnen diskutierten künstlerischen Positionen der Begriff „Metabolismen“ dabei erstens die biologische Sinndimension des „Stoffwechsels“ im Kontext von (menschlicher) Nahrungsaufnahme und Nahrungsverwertung als Grundbedingung des Lebens umfasst, zweitens den „Stoffwechsel“ des (künstlerischen) Materials selbst zwischen Wachstum, Reifen, Verfall und Verwesung einerseits, zwischen Zubereiten (Garen, Distillieren, Braten) andererseits begrifflich fasst und drittens auch die kulturelle, historische und soziale Dimension von an Nahrungmittel herangetragenen Wertvorstellungen, Geschmacksdimensionen und Ordnungsmustern zu verstehen hilft.
Isabella Augart, Ina Jessen
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Verleihung der Martin Warnke-Medaille an Elisabeth Bronfen
Anschließender Vortrag der Preisträgerin: "Hermiones Rückkehr - Das Nachleben einer Pathosgeste"
Prof. Dr. Elisabeth Bronfen wurde am Dienstag, den 19. Dezember 2017, 19 Uhr, im Warburg-Haus feierlich die Martin Warnke-Medaille verliehen. Sie ist Ordinaria am Englischen Seminar der Universität Zürich und seit 2007 zugleich Global Distinguished Professor an der New York University. Ihre…
Latenz in den Künsten / Martin Warnke-Medaille / Wissenschaftspreis

Online: Vortrag von Anselm Haverkamp
Saussure, der Text, die Bilder
Vortrag von Anselm Haverkamp, Professor of English Emeritus der New York University, New York, Professor Emeritus der Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder und Honorarprofessor am Lehrstuhl für Philosophie I der Ludwig-Maximilians-Universität München, am 21.11.2017 im Rahmen der…
Latenz in den Künsten / Publikationen

Seminar »Latenzen im Museum – Bilder im Depot und Bilder als Depot« in der Hamburger Kunsthalle
Eine Kooperation im Rahmen des Schwerpunktthemas "Latenz in den Künsten"
Mit Sandra Pisot, Leitung Sammlung Alte Meister, Hamburger Kunsthalle, Benjamin Fellmann, Warburg‐Haus, Elena Tolstichin, Warburg‐Haus / Forschungsprojekt Bilderfahrzeuge, im Depot Alte Meister und den Reformationskabinetten. Eine Kooperationsveranstaltung der Hamburger Kunsthalle und des…
Latenz in den Künsten

Online: Vortrag von Martin von Koppenfels
›Dream on, dream on, of bloody deeds and death‹: Alptraum und Geschichte in Shakespeares ›Richard III‹
Vortrag von Martin von Koppenfels, Professor am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München, am 24.10.2017 im Rahmen der Vortragsreihe zum Schwerpunktthema Latenz in den Künsten im Warburg-Haus. Die Aufzeichnung erfolgte durch das…
Latenz in den Künsten / Publikationen

Lecture by Carlo Ginzburg online
Unintended Convergences - Ernesto de Martino and Aby Warburg. Academic celebration in honour of Prof. Martin Warnke's 80th birthday
On the occasion of the academic celebration in honour of Martin Warnke’s 80th birthday, renowned Italian historian and eminent figure of Cultural Studies Carlo Ginzburg gave the lecture Unintended Convergences. Ernesto de Martino and Aby Warburg. Carlo Ginzburg was awarded the…
Publikationen

Power and Representation
Contributions on the seminar held in Shanghai and Hamburg, summer 2017
A seminar on “Power and Representation” was held for advanced students from July 8 to July 22 in Shanghai and from August 19 through August 26 in Hamburg, a cooperation of the Institute of Art History of the University of Hamburg together with the Institute of Art History at the University of…

Power and Representation I: Le Corbusier’s three “pre-modern” houses
柯布西耶“现代之前”的三个房子
Wu Dingwen (Tongji University, Shanghai) “Ornament is crime.” Adolf Loos used these words to oppose the Vienna Secession, that he reproached for not emphasizing the characteristics of the material itself and ignoring cultural continuity. In his eyes, their focus on uneconomic and nonfunctional…

Power and Representation II: Neues Museum Berlin: History, Concept and Significance
柏林新博物馆:历史、观念与意义
Zhou Tianyu (Renmin University of China, Beijing) Talking about the preservation, restoration and reconstruction of historical monuments and other issues related to the continuation of the value of cultural relics, the discussion often leads to a debate around “new” versus “old” or…

Power and Representation III: Lingang New City, Shanghai
Chinas Zukunftsmodell oder Geisterstadt?
Johanna Lieb (Kunstgeschichtliches Seminar, Universität Hamburg) Impuls für diese kleine Publikation war die Exkursionsreise von Studenten des Kunstgeschichtlichen Seminars der Universität Hamburg und des Instituts für Kunstgeschichte der Universität Bern nach Shanghai, Nanjing und Beijing im…

88. Todestag von Aby Warburg
Vortragshinweis und Online-Dossiers
Am 26. Oktober 1929 verstarb Aby Warburg. Im Warburg-Haus erinnert nicht zuletzt die Bronze-Büste Warburgs im Foyer vor dem Lesesaal, die seine Frau, die Bildhauerin Mary Warburg, geb. Hertz, nach dem Tod ihres Mannes 1930 anfertigte, eindringlich an seinen Todestag. Anlässlich des Todestages…

80. Geburtstag von Martin Warnke
Wir gratulieren dem ehemaligen Leiter des Warburg-Hauses herzlich zum Geburtstag
Heute feiert Prof. Martin Warnke seinen 80. Geburtstag. Martin Warnke ist ehemaliger Leiter des Warburg-Hauses und hat sich dafür eingesetzt, dass die Hansestadt Hamburg das 1983 unter Denkmalschutz gestellte Gebäude der ehemaligen Kulturwissenschaftlichen Bibliothek Warburg 1993 erwarb,…

Videodreh Gutbier & Vogeler: So kann es bleiben (Livesession im Lesesaal)
Das Hamburger Duo drehte ihr neues Video im Warburg-Haus
Am 31. Juli war das Hamburger Duo Gutbier & Vogeler, bestehend aus Lisa Gutbier und Arne Vogeler, mit ihrer Band zu Gast im Warburg-Haus, um im Lesesaal für ihr neues Video zu drehen. Es klang super und sah schon vielversprechend aus. Nun haben die Künstler das Video zu So kann es bleiben…

Bernd Nicolai’s lecture online
Globalized Architecture - A Critical Perspective
Bernd Nicolai, Professor of Art History and Director of the Division of Architecture History and Monument Preservation at the Institute of Art History at the University of Bern, gave a lecture on architecture in the age of globalization on Tuesday August 22nd. It was a public lecture in the context…
Publikationen

Call for Papers
Metabolismen. Nahrungsmittel in der Kunst
Warburg-Haus und Dieter Roth Museum, Hamburg Veranstalter Ina Jessen, Isabella Augart (Hamburg) Datum 16.11.2017 – 17.11.2017 Bewerbungsschluss 15.09.2017 Im Kreislauf von Produktion, Zubereitung, Verzehr und Ausscheidung überlagern sich bei Nahrungsmitteln stetig biologische…
Call for Papers

28. Juli 2017 – 143. Geburtstag des Philosophen Ernst Cassirer
von Birgit Recki anlässlich des Geburtages des großen Kulturphilosophen und Erkenntnistheoretikers
Ernst Cassirer, der sein philosophisches Werk in engem Kontakt mit der Kulturwissenschaftlichen Bibliothek Warburg und im intensiven Austausch mit ihrem Gründer entwickelte, wurde am 28. Juli 1874 als zweites von sieben Kindern des Kaufmanns Eduard Cassirer und seiner Frau Jenny in Breslau…
Ernst Cassirer / Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg

“Deines Geistes Reife”: Erwin Panofsky schreibt Ernst Cassirer ein Kurzgedicht
Zum Geburtstag von Ernst Cassirer: Ein Fundstück aus dem Warburg-Archiv
Zum Geburtstag des bedeutenden Kulturphilosophen und Philosophiehistorikers, Erkenntnis- und Wissenschaftstheoretikers Ernst Cassirer (*28. Juli 1874) zeigen wir ein Fundstück aus dem Warburg-Archiv im Warburg-Haus, Nr. 1048: Panofsky an Cassirer Deines Geistes Reife Tat mir arg…
Ernst Cassirer / Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg

Online: Vortrag von Christopher Wood
3 Frauen
Vortrag von Christopher Wood, Professor und Chair des Department of German der New York University, am 4.7.2017 im Rahmen der Vortragsreihe zum Schwerpunktthema Latenz in den Künsten im Warburg-Haus. Die Aufzeichnung erfolgte durch das Team des eLearning-Büros der Fakultät für…
Latenz in den Künsten / Publikationen

Die Künste als Archive eines Ausgleichswissens
Cornelia Zumbusch zum Nachdenken über Gleichgewicht im Warburg-Haus anlässlich der Tagung Latente Spannungen - Figuren des Äquilibriums
Das Deckenlicht im Lesesaal der Kulturwissenschaftlichen Bibliothek Warburg ist nicht rund, sondern oval. Durch diese Glaskonstruktion wird der elliptische Raum augenfällig. Die Ellipse war für Warburg als Denkfigur zentral, und das aus mehreren Gründen. In Warburgs Forschungen zur Geschichte…
Latenz in den Künsten

Das Äquilibrium als Modell und mögliche Daseinsmetapher
Eckart Goebel zum interdisziplinären Forschungsfeld anlässlich der Tagung Latente Spannungen - Figuren des Äquilibriums
Unterschiedliche Modelle des Ausgleichens und Balancierens, aber auch die Artikulation einer tiefsitzenden Angst vor dem Verlust des Gleichgewichts von der Antike bis in die Gegenwart zählen zu den Basiselementen kultureller Erfahrung und deren Reflexion. Das alte, von der thebanischen Sphinx dem…
Latenz in den Künsten

Thementag Warten/Latenz in der Hamburger Kunsthalle und im Warburg-Haus
Dialogführung und Vorträge im Rahmen des Schwerpunktthemas "Latenz in den Künsten"
Eine Kooperation mit der Hamburger Kunsthalle zur Ausstellung »Warten. Zwischen Macht und Möglichkeit« WARTEN / LATENZ: Die Veränderung unserer Lebenswelten schreitet mit hohem Tempo voran. Das aktuelle Schwerpunktthema des Warburg-Hauses fragt danach, was mit Vergangenem passiert. Warburgs…
Latenz in den Künsten

Online: Vortrag von Niklaus Largier, Berkeley
Latente Beziehungen: Figur, Plastizität und ›Nachleben‹ bei Warburg und Auerbach
Eine Veranstaltung im Rahmen der Vortragsreihe zum Schwerpunktthema Latenz in den Künsten, 22.5.2017. Die Aufzeichnung erfolgte durch das Team des eLearning-Büros der Fakultät für Geisteswissenschaften und steht auf der UHH-eigenen Plattform Lecture2Go bereit.…
Latenz in den Künsten / Publikationen

Online: Vortrag von Cornelia Wild, München
Flüchtige Form. Passantinnen bei Baudelaire, Freud und Warburg
Eine Veranstaltung im Rahmen der Vortragsreihe zum Schwerpunktthema Latenz in den Künsten, 25.4.2017. Die Aufzeichnung erfolgte durch das Team des eLearning-Büros der Fakultät für Geisteswissenschaften und steht auf der UHH-eigenen Plattform Lecture2Go bereit.…
Latenz in den Künsten / Publikationen

Idols and Museum Pieces. The Nature of Sculpture, its Historiography and Exhibition History 1640-1880
Band 17 der Studien aus dem Warburg-Haus
herausgegeben von Caroline van Eck Mai 2017, ISBN 978-3-11-040691-7, Euro [D] 49,95 Winckelmanns Geschichte der Kunst des Altertums 1764 gilt als Ausgangspunkt der modernen wissenschaftlichen Erforschung von Skulptur. Er zeichnet darin eine fomalistische und profane Geschichte, die die Staute als…
Neuerscheinungen

Verzettelt und Vernetzt. Erwin Panofsky und William Heckscher
Eine Online-Ausstellung
Anlässlich seines 125. Geburtstags präsentieren wir hier einige Fotos, Dokumente und Aufzeichnungen zu Erwin Panofsky (30. März 1892 – 14. März 1968) – und studentische Arbeiten, die sich dem Archiv seines Schülers William Heckscher widmen. Im Rahmen des Seminars “Verzettelt und…
Erwin Panofsky / William Heckscher

Den Energien auf der Spur. Zwischen Teufelsbildern und technologischen Innovationen
Gespräch mit Jörg Jochen Berns, Aby-Warburg-Stiftungsprofessor 2017
Katharina Hoins: Herr Berns, Sie sind seit Anfang März als Aby-Warburg-Stiftungsprofessor zu Gast am Warburg-Haus. Woran arbeiten Sie hier? Jörg Jochen Berns: Die Zuerkennung der Aby-Warburg-Stiftungsprofessur hat mich überrascht und gefreut. Ich nutze die Gelegenheit, in diesem Hause mit seinen…

Künstlergespräch mit Ursula Schulz-Dornburg
Im Rahmen des Schwerpunktthemas "Latenz in den Künsten"
Eine Kooperation mit der Hamburger Kunsthalle zur Ausstellung “Warten. Zwischen Macht und Möglichkeit” Das was war und das was kommt, verdichtet sich im Nicht-Ort, im Bild des Wartens an der Haltestelle. Latent und doch spürbar, ruhig und klar, surreal und beunruhigend. Ein Gespräch…
Latenz in den Künsten

Wie können wir die Landschaft neu entdecken?
如何重新探問「風景」?
Nach dem ersten Seminar in Taipeh im September letzten Jahres trafen sich die Teilnehmenden des Warburg-Kollegs in Hamburg wieder und setzten sich in einer neuen Landschaft mit der „memorialen Landschaft“, also dem Hauptthema des Warburg-Seminars 2016/17, erneut auseinander. Im strengen Sinne…

Lecture by Jacqueline Jung online
THE ›GERICHTSPFEILER‹ AS ›GEDANKENPFEILER‹: MOVEMENT, MEDIUM, AND MEMORY IN THE STRASSBURG SOUTH TRANSEPT
Long mediated by a few highly artificial photographs made in the 1920s, the monumental Pillar of Judgment (a.k.a. Pillar of Angels) in the thirteenth-century south transept of Strasbourg Cathedral has come to be understood as a fairly straightforward, if singular, example of Gothic religious art…
Publikationen / Wissenschaftspreis

CfP: Forming Collectives: Strategies in Modern and Contemporary Art
Workshop 2017, Petra Lange-Berndt, Isabelle Lindermann
Since the nineteenth century a multitude of artists have been experimenting with forms of collective work, habitation in colonies and communes, or group-orientated activism. In a post-communist world these projects are taken up again and revisited within contemporary practices. In this workshop…

Erwin Panofsky zum 125. Geburtstag
Aus Anlass des 125. Geburtstags von Erwin Panofsky lädt das Kunstgeschichtliche Seminar ein zu einem Vortrag von: Karen Michels Erwin Panofsky – Sokrates in Pöseldorf oder vom Glück, ein Hamburger zu sein und Horst Bredekamp Michelangelos Rhythmus: Panofskys Habilitationsschrift am 8. Mai…

Jacqueline E. Jung ist Wissenschaftspreisträgerin 2016
Aby-Warburg-Stiftung zeichnet Forscherin der Yale University aus
Jacqueline Jung lehrt als Associate Professor am Department für Kunstgeschichte der Yale University europäische Kunst und Architektur des Mittelalters. Die Forschung zur figürlichen Skulptur in Deutschland und Frankreich bildet dabei ihren Schwerpunkt. Ihr Buch ‚The Gothic Screen: Space,…
Wissenschaftspreis

Jörg Jochen Berns ist Warburg-Professor 2017
Herzlich Willkommen im Warburg-Haus!
Wir freuen uns, dass Jörg Jochen Berns mit seiner Frau als Aby-Warburg-Stiftungsprofessor 2017 seit 1. März Gast im Warburg-Haus ist! Prof. em. Dr. Jörg Jochen Berns (*1938 in Frankfurt a.M.) studierte 1958 bis 1963 Germanistik, Philosophie und Geschichte an den Universitäten von Frankfurt…
Warburg-Professur

Neuerscheinung: Magische Bilder
Mnemosyne. Schriften des internationalen Warburg-Kollegs, Band 5
“And if you were to ask me / After all that we’ve been through / Still believe in magic? / Yes, I do.” Diese Zeilen aus “Magic” von Coldplay stellen Uwe Fleckner und Iris Wenderholm ihrem einleitenden Aufsatz “Magie und Metapher. Wirkmächtige Bilder in…
Neuerscheinungen / Warburg-Kolleg

Art History as Visual Experiment
Vortrag von Uwe Fleckner in Guangzhou
Am 29. Dezember 2016 hielt Uwe Fleckner, Direktor des Warburg-Hauses, an der School of Arts and Humanities in Guangzhou einen Vortrag zu “Art History as Visual Experiment. Aby Warburg’s Pictorial Dialectics and His Exhibition on ‘Manet and Italian Antiquity'”. Am nächsten…

„wir suchen unsere Ignoranz auf und schlagen sie, wo wir sie finden”
Aby Warburg über seine Leitsätze
Anlässlich seines Seminars an der Universität Hamburg im Wintersemester 1925/26 formulierte Aby Warburg zwei Leitsätze – der liebe Gott, der im Detail stecke, ist vielzitiert und heute sehr bekannt. Aber auch der zweite, den Warburg an erster Stelle nennt, scheint heute als Apell…
Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg / OnThisDay